Veröffentlicht am 05. Mai 2021

Die unterschätzte Bedeutung von Backups

Können Sie sich vorstellen, wie ein katastrophales Datenverlustszenario in Ihrem Unternehmen aussehen würde? Ein absoluter Albtraum könnte darin bestehen, dass ganze Datensätze aus dem primären Backup-Speicher des Unternehmens gelöscht werden. Je nachdem, wie viele Daten in diesem Szenario verloren gehen, muss ein Unternehmen möglicherweise von Grund auf neu anfangen zu arbeiten. Genauso wie man sich auf eine Naturkatastrophe vorbereitet, müssen Unternehmen ihre Daten durch die Implementierung von Notfallplänen schützen. Ein Enterprise-Backup-System ist eine der besten Möglichkeiten, um eben diese davor zu schützen, dem Zufall zum Opfer zu fallen.

Backups als Lebensversicherung für Unternehmen

Gesetzliche und betriebliche Vorgaben zur Speicherung und Archivierung von Daten stecken den groben Rahmen ab. Gut ist es, wenn Backups in einer gesicherten Umgebung eines zertifizierten Rechenzentrums aufbewahrt werden. Geschützt vor Klimaschwankungen, Wasser, Feuer, Rauch sowie unerlaubtem physischen Zugriff. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass eben genau dieses Thema nur sehr stiefmütterlich behandelt wird. Zwar einerseits verständlich, da ein Backup ja im Prinzip nur eine Versicherung ist und erst dann wichtig wird, wenn etwas passiert ist. Andererseits ist es dann aber schon wieder zu spät.

Zunehmend mehr Anwendungen wandern in die Cloud. Hacker-Angriffe auf Ihre Cloud-Accounts sowie Wirtschaftsspione mit aggressiver Schadsoftware machen auch vor der Cloud nicht halt. Ihr Unternehmen kann von jetzt auf gleich, im wahrsten Sinne des Wortes, offline geschaltet werden. Ihre Geschäftstätigkeit kommt vollständig zum Erliegen. Das Versenden von eMails funktioniert nicht mehr und Account-Zugänge sind gesperrt. Ihre wichtigen Dokumente sind nicht mehr erreichbar. Kundendaten und Projekt-Dokumentationen sind korrumpiert. Selbst nach der Restaurierung wissen Sie nicht, ob und welchen Daten man noch trauen kann.

In diesem Worst-Case-Szenario schlägt nun die Stunde von Backup & Restore mit dem zuvor erstellten Backupkonzept und einer Infrastruktur, die die Wiederherstellung der Daten kontrolliert unterstützt, bevor sie wieder in die Cloud hochgeladen werden.

Das Backup-Konzept gibt‘s nicht von der Stange

Das Backup-Konzept muss auf die jeweiligen Anforderungen und Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten werden. Die nachfolgende Übersicht der unterschiedlichen Anwendungsbereiche von Backups hilft bei der Strukturierung und Erstellung einer Backup-Strategie.

  1. Backup als Repository für die schnellere Wiederherstellung von Server-Systemen (Entwicklungsserver, Test-Server, virtuelle Maschinen etc.)
  2. Backup von einzelnen Files zur selektiven Wiederherstellung auf Datei-Ebene
  3. Backup von laufenden Systemen, wie Datenbanken mit Datensynchronisierung
  4. Backup im Rahmen eines Business Continuity Plans für Desaster Recovery
  5. Backup zur kurzfristigen Archivierung sich schnell ändernder Daten
  6. Backup zur langfristigen Archivierung und Ablage

Wenn die generellen Anforderungen an den Einsatz des Backups geklärt sind, gilt es die nachfolgenden Punkte zu definieren.

Backup Geschwindigkeit

Die Backup Geschwindigkeit bestimmt die Dauer, die Ihre Systeme benötigt, um alle Daten ins Backup zu schreiben. Die Gesamtdauer hängt im Wesentlichen von der Datenmenge ab. Über die Backup Geschwindigkeit bestimmen Sie die Größe Ihres Sicherungsfensters. Eine ordentliche Anbindung an das Backup System über ein LAN oder WAN mit ausreichender Bandbreite ist ausschlaggebend für die Gesamtgeschwindigkeit und Dauer jedes einzelnen Backups.

Wiederherstellungszeit (RTO/RPO)

Im Falle eines Ausfalls sollen die Daten und damit Ihre Geschäftstätigkeit schnellstmöglich wiederhergestellt werden. Bestimmt wird dies in den Anforderungen mit dem Recovery Time Objective (RTO). Das RTO definiert, wie lange es dauert, bis der Restore-Prozess abgeschlossen ist. Je kürzer diese Zeit ist, umso höher ist der Aufwand für das Backup System.

Der Recovery Point Objective (RPO) ist wichtig, wenn es um Datensicherungs- und Wiederherstellungsaktivitäten geht. Unternehmen, die im Laufe eines Tages viele Transaktionen durchführen, müssen Backups häufiger, fast in Echtzeit, durchführen. So wird erreicht, dass die aktuellen kritischen Daten für zukünftige Transaktionen zur Verfügung stehen. Ziel des RPO ist es, gesicherte Daten so aktuell wie möglich zu halten.

Maximale Zeitspanne für eine Datenrückschau

Im Falle einer Störung der Datenqualität ist es ebenso erforderlich, in der Backup Historie schrittweise zu dem Punkt zurückgehen zu können, an dem es garantiert noch keinen Einfluss durch die Störung gegeben haben kann. Damit wird ein kontrolliertes Rollback auf eine gesicherte und vertrauenswürdige Datenbasis erreicht. Dazu muss definiert werden, wie viele Tage, Stunden oder Wochen man ein einzelnes Backup behalten möchte, bevor es automatisch überschrieben wird.

Datenvolumen und Zuwachsrate

Mithilfe der Kennzahlen ermitteln wir mit unseren Kunden das erforderliche Backupvolumen. Um Daten im Backup auch sicher aufbewahren zu können, wendet man die 3-2-1 Regel an. Sobald Daten in einem Backup verloren gehen oder fehlerhaft sind, ist dieses wertlos. Deswegen ist die sogenannte „3-2-1-Regel“ aus Redundanz-Gründen Goldstandard unter den Backups:

Drei Kopien aller kritischen Daten sollten mindestens auf

Zwei unterschiedlichen Medien existieren,

Eins davon sollte extern aufbewahrt werden, d. h. an einem anderen Standort als die Original-Daten.

In Kombination mit dem zuvor besprochenen Backup-Szenario und dem daraus resultierenden Netto-Datenvolumen ergibt sich das Gesamt-Datenvolumen, das als Sicherungsspeicher zur Verfügung stehen muss.

Dauer der Aufbewahrungszeit

Mit der Langzeit-Archivierung, beispielsweise in einer Tape Library, werden die betrieblichen und gesetzlichen Vorgaben zur Datensicherung und Aufbewahrung erfüllt. Je nach Anforderung des Geschäftsmodells können archivierte Daten auch in einer Cloud gelagert werden und sind damit ortsunabhängig wieder verfügbar. Eine Tape Library ist ein langsames Medium und sollte vorrangig für die Archivierung verwendet werden. Wird eine Public Cloud für die Archivierung verwendet, ist drauf zu achten, dass man den richtigen Tarif beim Cloud Anbieter wählt. Ein Rückholen der Daten wird, je nach Tarif, extra nach transportiertem Datenvolumen berechnet.

Wie sieht ein typisches Backup-Szenario aus?

Das von uns am häufigsten entwickelte Backup-Szenario sieht folgende Parameter vor:

  • Tägliche inkrementelle Sicherung
  • Wöchentliche Vollsicherung – insgesamt 5x
  • Monatliche Vollsicherung – alle 30 Tage
  • Rücksprung auf einen alten Datenstand bis zu 28 Tage rückwirkend

Des Weiteren muss definiert werden, wie lange die monatlichen Vollsicherungen aufbewahrt werden, bevor sie in die konsolidierte Langzeit-Archivierung übergehen.

 

In diesem Szenario entstehen zwar Mehrfachkopien der Daten, die aber erforderlich sind, um mit der nötigen Granularität im Backup zurückgehen zu können.

Zusammenfassung

Backups sind die Lebensversicherung der Unternehmen. Wenn man keine hat, können Datenverlust und Datenschutzverletzungen der schlimmste Alptraum für jedes Unternehmen sein. Daten nicht rechtzeitig wiederherstellen zu können, kostet Unternehmen Zeit, Geld und Ressourcen.

Mit der Wahl aus verschiedenen Backup-Modellen in Kombination mit an Anforderungen geknüpfte Faktoren ist es möglich, für jedes Unternehmen eine passende, individuelle Backup-Strategie zu erarbeiten.

Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um auf eine Enterprise-Backup-Lösung mit einem vertrauenswürdigen und erfahrenen Partner umzusteigen, der Innovationen für das neue Zeitalter entwickelt. Wir machen den Wechsel so reibungslos wie möglich, damit Sie sich wieder auf das konzentrieren können, was Sie am besten können – Ihr Geschäft.

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